Bundesbank zahlt Zeche für lockere Geldpolitik – Eigenkapital fast aufgebraucht

Peter Boehringer, stellvertretender Bundessprecher der AfD

Bundesbank zahlt Zeche für lockere Geldpolitik – Eigenkapital fast aufgebraucht

Die Bundesbank hat ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2023 vorgestellt. Um die Verluste von rund 21,6 Milliarden Euro zu tragen, wurden die Wagnisrückstellungen der Bundesbank in Höhe von 19,2 Milliarden Euro vollständig aufgelöst. Zudem wurden zum Verlustausgleich auch noch Rücklagen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro aufgelöst, so dass die Bank nun einen Bilanzgewinn von null ausweist.

Peter Boehringer, stellvertretender Bundessprecher der AfD, kommentiert:

„Der Rekordverlust der Bundesbank im Jahr 2023 ist eindeutig auf die lockere Geldpolitik zurückzuführen, die die politisierte EZB zur permanenten Eurorettung und zur Unterstützung der Coronamaßnahmen verfolgte. Noch immer schwimmen die Banken darum in Liquidität und parken diese bei der Bundesbank – verzinslich versteht sich. Die nunmehr gestiegenen Zinsen führen dazu, dass die Geschäftsbanken sich allein aufgrund dieser risikofrei geparkten Liquidität auf breiter Front sanieren können. 2023 zahlte die Bundesbank 41 Milliarden Euro an die Geschäftsbanken, 2022 waren es noch zwei Milliarden gewesen.
Dieser Posten wird aktuell zwar ziemlich genau durch die Verzinsung der Targetforderungen in Höhe von ebenfalls 41 Milliarden Euro ausgeglichen, doch kann die Bundesbank ihre weiteren Zinsaufwendungen innerhalb des Eurosystems kaum noch tragen.
Für dieses Jahr konnte die Bundesbank ihren Verlust durch Auflösung von Rückstellungen und Rücklagen noch einmal auf null drücken. Jene sind nun jedoch aufgebraucht. Die 2024 drohenden Verluste können dann nicht mehr über Rücklagen aufgefangen werden. Will man die Bundesbank mit ihren verbleibenden 3,1 Milliarden Euro Eigenkapital nicht in die Insolvenz schicken oder mit Steuermitteln rekapitalisieren, ist ein schneller Bilanzabbau zwingend. Das Eurosystem muss endlich die aufgekauften Staatsanleihen verkaufen, um die geschaffene Liquidität vom Markt zu nehmen. Nur so kann eine Rückkehr zu geldpolitischer Normalität erfolgen.“

Peter Boehringer: Bundesbank zahlt Zeche für lockere Geldpolitik – Eigenkapital fast aufgebraucht

 




Historisch höchster Bundesbank-Verlust schädigt die Steuerzahler

Historisch höchster Bundesbank-Verlust schädigt die Steuerzahler

Rede Peter Boehringer im Bundestag, 25.4.2024 „Mangelnde Integrationsverantwortung / BuBa-Bilanz“

Irgendwie will in dieser Debatte um die Integrationsverantwortung des Bundestags kein Redner den Elefanten in der Bundesbankbilanz ansprechen: Den 2024 drohenden riesigen Verlustausweis!
Man muss mit 15 Milliarden Euro Verlust rechnen – bei einem Eigenkapital von nur 2,5 Milliarden und bei schon 2023 fast vollständig aufgebrauchten Risikovorsorgepositionen!

Grund sind hohe Zinszahlungen von über 40 Milliarden auf die enormen Einlagen der Geschäftsbanken bei der Bundesbank. Und diese sind ja nicht vom Himmel gefallen. Sie sind seit Jahren ein Problem und eine Folge der permanenten Euro-Rettung über massive Anleihekäufe!
Ohne diese Liquiditätsflutung könnten die Geschäftsbanken nicht eine Billionen Euro bei der Bundesbank zu vier Prozent einlegen, während sie selbst der Zentralbank weiterhin so gut wie keine Zinsen zahlen! Dieses jährlich wiederkehrende 40-Milliarden-Geschenk an die Banken leistet die Notenbank letztlich auf Kosten der Steuerzahler, denn die Bundesbank schüttet genau darum seit Jahren –und noch viele weiter Jahre– keinerlei Gewinne an den Bundeshaushalt aus!

Wir als AfD hatten die Euro-Dauerrettung immer kritisiert. Nun wird sie mit langer Ansage richtig teuer, denn die unnatürliche Nullzinsphase ist zu Ende.

Der Bundestag hat also seine Integrationsverantwortung nicht wahrgenommen! Sonst hätte man längst auf ein viel schnelleres Ende der Anleihekäufe drängen müssen!

Denn natürlich ist es nicht die Bundesbank, die diese Situation zu verantworten hat. Die Bundesbank ist leider nur noch eine Filiale der EZB – und deren Handlungen werden seit 2012 vollständig über die Euro-Rettungspolitik der EU und des Bundestags bestimmt.
Draghis „Whatever it takes“ hat nunmehr einen Preis. Wir alle müssen ihn bezahlen – und die bedingungslos EU-ropäischen Parteien verantworten das durch ihr jahrelanges Schweigen!

Ich sage voraus, dass die Bundesbank per Ende 2024 ein negatives Eigenkapital und damit ein verheerendes Signal an die Kapitalmärkte nur dadurch vermeiden wird, dass sie die seit 1971 unangetasteten Aufwertungsgewinne auf die Staatsgold-Bestände gegen ihre Verluste rechnet!
Ausgerechnet das barbarische Relikt namens Gold wird dann die Bundesbank-Bilanz retten. Und ja, diese derzeit 220 Milliarden Euro kann man noch einige Jahre lang zur Verlustdeckung nutzen. Die Bundesbank wirtschaftet somit wie die Ampel: Man verbraucht die letzte Substanz des Landes.
Verstehen Sie das unter „Verantwortung“? Steuern Sie bei der Euro-Dauerrettung endlich um – sie wird viel zu teuer!

[Es gilt das gesprochene Wort]